Arches und „Aua meine Beine“

Der Wecker hat zwar wieder um 6.00h geklingelt, wir haben ihn einfach mal weiter gestellt und sind erst gegen 7.00h aufgestanden. Beim Frühstück ist ganz schön was schief gegangen: Der O-Saft kam nicht, der Toast kam doppelt, die Erdbeermarmelade kam nicht und mein Obst war weniger als am Vortag. 🙁 Wahrscheinlich war die Kellnerin im Streß, denn es sind drei Tische mit jeweils 2 Personen besetzt gewesen und sie musste sich gleichzeitig um 2 Tische kümmern 🙂

Jedenfalls sind wir dann in den Arches Park gefahren, und haben uns zuerst mal den Delicate Arch Wanderweg vorgeknöpft. Kategorie: Anstrengend. Ist ein knapp 5 km langer Weg, der allerdings sehr steil ist und es gibt keinen Schatten gibt, da man direkt auf einem Berg geht.

Nach gerade noch erträglichen Qualen für die Beine standen wir dann vor dem Arch. Unglaublich groß und super schön.

Dieser Arch ist übrigens auch das Wahrzeichen von Utah, kann man unschwer am Auto-Kennzeichen erkennen.

Als nächstes sind wir zum Double O Arch Trail gefahren. Auch ein anstrengender Weg, aber egal. Ich hatte vorher schon viele Mythen über den Weg gehört, da der für Leute mit Höhenangst nicht empfohlen wird. Nun gut, probier ich es halt. Der Rundweg ist knapp 7 km lang. Am Anfang war es noch ein wirklich bequemer Weg, aaaaber dann.

Dann kamen wir an den eigentlichen Beginn. Kann man sich wie einen rund 50 Meter hohen Felsen vorstellen in den in unregelmäßigen Abständen Vorsprünge und Treppenstufen eingearbeit sind. Links und Rechts geht es diese rund 50 Meter runter. Diesen Weg habe ich ziemlich gut gemeistert und dachte schon das wars.

Nach vielleicht einem weiteren Kilometer durch Sand stapfen, kam die eigentliche Herausforderung. Man klettert längs auf einen Berg rauf und musste ein paar hundert Meter auf der Kuppe dieses Bergs laufen. Der Weg war vielleicht 1 Meter breit und die Füße konnte man eben nur in einem Abstand von vielleicht 30cm stellen. Alles darüber hinaus war schief! Links ging es vielleicht 20 Meter runter und rechts konnte ich es nicht erkennen, war also sehr tief.

Bis vielleicht zur Mitte des Wegs habe ich es geschafft zu gehen, dann habe ich aber aufgegeben und bin umgedreht. Der eigentliche Felsen war zu Ende und man musste einen kleinen Schritt in Richtung gaaanz tief machen und dann einen weiteren etwas größeren Schritt auf den nächsten Felsen. Man sollte also in vielleicht mehr als 100 Meter Höhe einen Schritt über einen Abgrund machen. Das hat mein Kopf nicht zugelassen und bevor ich da noch Panik kriege habe ich lieber aufgegeben und mich tierisch geärgert, denn es war wirklich nicht mehr weit. An diesem Arch wurde ein Indiana Jones gedreht und ich wollte das schon gerne hin, aber meine Grenze war erreicht.

Auf dem Rückweg haben wir dann noch ein paar angrenzende Wanderwege mitgenommen und dort auch noch Arches „gefunden“. Zum Beispiel den hier:

 

Den ersten Aufstieg hatte ich ja ganz gut hinbekommen, runter sieht das aber gaaaaanz anders aus. Ich konnte überhaupt keinen Weg erkennen und nach planlos an schmalen Klippen laufen, war mir auch nicht. Wir haben dann kurz Pause gemacht und zufällig kamen dann auch andere die dann mal vorgegangen sind 🙂

Das waren zwei Ami Mädchen in FlipFlops, die dann laut quatschend runter gelaufen und gesprungen sind. Wo es besonders steil war haben die ohne anzuhalten die FlipFlops ausgezogen und sind barfuß weiter. Schon es bisschen frustrierend, denn wo die runtergesprungen sind, musste ich mich ganz langsam sitzend runter rutschen lassen. Geschafft haben wir es natürlich, hat nur etwas gedauert.

Unsere Beine waren nur noch Pudding von der Anstrengung heute und wahrscheinlich auch der letzten Tage. So dass wir uns dann auf den Rückweg gemacht haben. An der nächsten Möglichkeit habe ich kurz den Wagen gehalten und mir bequeme Schuhe angezogen und endlich was eiskaltes getrunken. Über den ganzen Tag habe ich nur warmes Wasser getrunken und da schmeckt ein kaltes Powerrade doppelt gut.

Ach ich hatte gar nicht gesagt wie warm es heute war: 35 Grad!

Wieder in Moab haben wir noch frische Bananen gekauft, sind mal wieder bei Zax Essen gewesen und haben für die morgige Weiterfahrt in den Mesa Verde Park vollgetankt.

Heute Abend haben wir dann unser ganzes Zeug umsortiert und neu in die Koffer verteilt. Ein Koffer kann jetzt eigentlich zu bleiben, denn da sind nur die getragenen Klamotten drin.

Morgen haben wir rund 3,5 Stunden Auto fahren vor uns, da müssen wir zügig los. Heut Abend gabs aber noch leckeres lokales Bierchen.