Pic of the week – The Wave

Als wir vor vielen Jahren begonnen haben, uns intensiver mit dem Südwesten der USA zu beschäftigen, haben wir natürlich auch schnell was von „The Wave“ gesehen.

Boah! Einmal zur Wave!

Das war aber für uns unerreichbarer Traum, da dieses Gebiet nur mit einer für uns damals unüberwindlichen und anstrengenden Wanderung zu erreichen war. Die Anfahrt geht über eine viele Meilen lange unbefestigte Off-Road-Schotterpiste, also unerreichbar für uns.

Im Laufe der Jahre haben wir dann das Gebiet immer besser kennengelernt, sind etliche solcher unbefestigten Straßen gefahren und haben auch unsere Kondition verbessert.

So kam es, dass wir beim Abendessen in Page / Arizona gesessen haben und dort ein Bild der Wave hing. Beim Essen haben wir dann den Entschluss gefasst, uns näher damit zu beschäftigen und vielleicht doch einfach mal den Versuch zu starten. Da dieses Gebiet ganz besonders fragil ist, dürfen da pro Tag nur max. 20 Personen hin. 10 Plätze werden über das Internet verlost und 10 weitere Plätze werden am Vortag in einer Rangerstation. Bei beiden Verlosungen ist es normal, dass sich pro Tag mehr als 300 Personen um einen der Plätze bemühen und in den Internet-Foren gibt es genügend Leute, die schon seit mehreren Jahren vergeblich versuchen einen Platz zu bekommen. Wir haben uns also keine wirklich großen Chancen ausgerechnet.

Rechtzeitig zu Beginn der Verlosung haben wir uns auf der entsprechenden Seite angemeldet und unsere Wunsch-Tage für den Besuch angegeben. Um möglichst viele Tage angeben zu können, haben wir bis zu 3 Stunden Anfahrtsweg in Kauf genommen, hilft ja nichts.

Wir konnten es kaum glauben, aber wir haben beim ersten Versuch gleich Glück gehabt und haben 2 der begehrten Plätze gewonnen! Hurra! Jetzt ging es drum, die Wanderung vernünftig zu planen, denn der Weg dahin ist komplett unmarkiert. Zusätzlich zu dem mit der per Post verschicktem Permit, haben wir noch einen Flyer mit verschiedenen Fotos zur Wegstrecke zugeschickt bekommen. Das sollte uns aber nicht reichen, wir haben noch viele Fotos aus dem Internet ausgedruckt, die richtigen GPS Koordinaten ins Garmin eingetragen und uns durch Lesen in Foren so gut wie möglich vorbereitet.

Der nächste Urlaub kam immer näher und damit auch der Tag des Besuchs der Wave. Die Anfahrt aus dem Zion National Park zog sich ziemlich, da wir komplett durch den Park mussten und wir uns eigentlich noch in der nächst gelegen Rangerstation, nach dem Straßenzustand der House Rock Valley Road erkundigen wollten. Bei Nässe ist die Straße nicht befahrbar, da sich der Boden dann in Lehm verwandelt. Wir haben die Rangerstation aber trotz unserer super Vorbereitung nicht gefunden und waren bestimmt 3 Stunden unterwegs, bis wir am Trailhead der Wanderung angekommen sind. Also einmal die Zeit für die Autofahrt von Hamburg nach Berlin, nur um dann noch auf eine anstrengende Wanderung zu gehen und abends wieder zurück zu fahren. Aber was tut man nicht alles für die Wave 🙂

Die Wanderung ging relativ gut, die Fotos, die wir ausgedruckt hatten, waren super und dank der GPS-Koordinaten haben wir den Weg nicht verfehlen können, wir haben auf der Hinwanderung das Theater, dass um den Weg gemacht wird nicht verstanden. Wir sind auch nicht gewandert, sondern schon fast gesprintet, was ein großer Fehler gewesen ist. Am begehrten Ziel angekommen, ist meine Kondition so im Eimer gewesen, dass ich mich erst mal richtig erholen musste. Einen Blick für die tolle Location der Wave hatte ich vor lauter Erschöpfung gar nicht.

Irgendwann hatte ich mich dann gefangen und angefangen Fotos zu machen und die Location zu erkunden. Mit uns sammelten sind dann irgendwann fast alle, die einen Platz ergattert hatten, an der Wave. Weil da doch etliche Leute rumgelaufen sind, war es ziemlich schwierig überhaupt ein Bild zu machen, wo kein Mensch zu sehen ist.

Der Rückweg war für uns dann leider nicht so einfach wie der Hinweg und wir sind ziemlich verkehrt gelaufen. Mit uns waren noch weitere Wanderer auf dem Rückweg, sodass wir zumindest alle falsch gelaufen sind. Schon komisch, dass der Hinweg so unproblematisch ging und zurück so kompliziert, war. Glücklicherweise hat sich eine Rangerin, die unsere Permits kontrolliert hatte, auch auf den Rückweg gemacht. Wir haben uns alle ihr einfach angeschlossen. Ich war nur nicht in der Lage, bei dem von ihr vorgegebenen Tempo mitzuhalten, da ich ziemlich fertig war und jeder Schritt im tiefen, weichen Sand die Hölle gewesen ist.

Irgendwann zu Hause haben wir dann alle Fotos gesichtet.

Ich fand dieses Bild hier am Besten, da man durch den Menschen ein ganz gutes Verhältnis zur Größe der Location bekommt. Dieses Foto ist für uns etwas Besonderes, da wir es dorthin geschafft haben und diesen wahnsinnig schönen Ort selbst sehen durften. Uns ist natürlich auch klar ist, dass wir da nur mit viel Glück noch mal hinkommen werden. Versuchen werden wir es aber auf jeden Fall.

Sollten wir es je schaffen, noch mal ein Permit zu ergattern, werde ich hoffentlich eine bessere Kondition haben, damit wir auch die weiteren tollen Ecken rund um die Wave ausgiebig erkundigen können.

Hier ist der damalige Blogbeitrag

Wave

 

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Kamera Canon EOS 550D
Objektiv EF-S10-22mm f/3.5-4.5 USM
Brennweite 10mm
ISO 100
Blende f/13
Verschlussgeschwindigkeit 1/100
Weißabgleich Automatischer Weißabgleich