RAW-Format ist gar nicht schlimm

Früher habe ich so was von keine Lust gehabt im RAW-Format zu fotografieren. Ich fand, dass die Kamera interne JPG Entwicklung einen tollen Job macht und ich hatte auch überhaupt keine Lust auf die vermeintliche Mehrarbeit.

Mittlerweile sind viele Jahre vergangen und ich sehe das vollkommen anders. Mehrarbeit ist es fast keine, denn Dank Adobe Lightroom gibt es Standard-Entwicklungseinstellung für das RAW-Format. Jedes Foto, dass in Lightroom importiert wird, wird automatisch mit diesen Einstellungen „entwickelt“. Und oh Wunder, meist das Ergebnis sogar schon ziemlich gut. Das RAW-Format tut überhaupt nicht weh.

Mit meiner alten Kamera (Canon 550d) habe ich mich nicht wirklich sehr ausführlich beschäftigt. Ich konnte sie auch gut bedienen, Aufnahmen im RAW-Format waren möglich, aber ich sah aber den Sinn für das RAW-Format nicht. Die kleinen Eigenarten des guten Stücks kannte ich aber nicht gut.
Mit meiner aktuellen Kamera (Canon 70d) sieht das schon anders aus. Ich kenne jede kleine Eigenart der Kamera und kann ziemlich gut beurteilen, wie gut die Kamera mit welchem Objektiv zusammen funktioniert. Das hat einfach den grandiosen Mehrwert, dass ich diese Eigenarten schon bei der Erstellung des Fotos mit einbeziehen kann und daher ist das RAW-Format ein Segen.

Dieses Foto ist an einem wunderschönen Tag im November 2015 auf Mallorca entstanden. Ich wollte unbedingt die direkte Sonne mit Flares (Flare find ich super!) im Bild haben. Also habe ich Blende 16 eingestellt und versucht die Belichtungszeit so hinzubekommen, dass ich das gerade noch aus der Hand halten konnte.
Jaja.. Wie kann man nur sein Stativ nicht dabei haben.. Ich kenn das Lied 🙂 Ich bin halt leider ein Stativmuffel 🙁
Dank Histogramm, Erfahrung und des Raw-Formats und ein bisschen Glück konnte ich bei der Raw-Entwicklung aus dem zu dunklem, zu flachem und wenig aufregendem Bild ein ganz gutes Ergebnis zaubern. Um das so hinzubekommen, habe ich rund 30 Minuten gebraucht, das war es auf jeden Fall wert.